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Ortsteile des Marktes

Bärnhof

Bärnhof

Die Nachrichten aus früherer Zeit sind sehr spärlich.

Sicher ist, dass in Bärnhof schon sehr früh eine Försterei bestand.

Von 1740 bis 1830 stammten die Förster aus der Familie der Filchner, die auch in Krottensee jahrzehntelang den Amtsförster stellen.

1988 standen in Bärnhof 44 Häuser mit 168 Einwohnern.

Heute hat Bärnhof 185 Bewohner.

Der Text wurde entnommen aus "Marktgemeinde Neuhaus -Gestern und Heute- von Andreas Dimler, ISBN 3-9806507-1-5.

Rothenbruck

Rothenbruck

Der Hammer und damit der Ort Rothenbruck wird bereits im bayerischen Salbuch von 1275 als Reckenbrucke erwähnt.

1387 wurde in Urkunden Rockenbruck und 1427 Reckenbruck genannt und gehörte als Bamberger Lehen zum Amt Thurndorf.

Am 9. Dezember 1475 belehnte der Bamberger Bischof Philipp Graf von Henneberg zu Neuhaus den Hans Villiber von Sulzbach erblich mit dem Hammer. Er sollte dem Bischof stets "offenes Haus" gewähren, bei Kriegen zwischen Bamberg und der Pfalz aber neutral sein.

1520 war Hans von der Grün Besitzer. Er baute neben dem Hammer eine Mühle. Von der Grün besaß auch das Gut Finstermühle. Sein Hauptwohnsitz war aber das Rittergut Weihersberg bei Pressath. Zur Zeit des 30-jährigen Krieges gehörte der Hammer Christoph Heber.

Infolge der Gegenreformation und des langen Krieges hatte der Hammer großen Schaden erlitten. Er war von Freund und Feind wiederholt geplündert und verwüstet worden. Als Heber 1643 starb, zogen seine Kinder zu ihrem Vetter nach Doos und ließen den Hammer öd liegen.

1654 ließen die neuen Besitzer, die Nürnberger von Löffelholz, von Kreß und von Tetzel den Hammer neu aufbauen.

Um 1700 gehörte er den Auerbacher Bürgermeistern Friedrich Held und Michl Ströhl. Helds Schwiegersohn Johann Jakob Ströhl ließ auf dem Hammergelände eine Kapelle erbauen und stiftete der Pfarrkirche in Neuhaus die Bilder der 14 Kreuzwegstationen.

1773 kaufte der Schmiedemeister Kaspar Trettenbach aus Neuhaus das Hammergut um 2000 fl (Florint, Gulden).

1805 hatte das Hammergut folgende Bewohner:

Balthasar Trettenbach, Hammerbesitzer; Johann Vogl, Wirt; Barthl Gottauf, Zerrener (Schmelzer); Erhard Schrödl, Schmiedemeister; Johann Kopp, Schmiedeknecht; Sebastian Spieß, Müller; Georg Besenreuther, Zimmergesell; Georg Held, Meilerbrenner. Georg Drenkel und Johann Forster waren Bauern. Friedrich Gumbmann, Georg Egloffstein, Peter Schauer und Johann Hanfbauer arbeiteten als Taglöhner.

Zum Hammergut gehörten 1812 das Schloß oder Herrenhaus, ein Bauernhaus mit Stallung und Stadel, das Wirtshaus, 3 Taglöhnerhäuser, die Hammerhütte, die Erzschupfe, der Dürrnhof, der Polsterhof in Engenthal, das Hammerhoöz, das Fischwasser von Rothenbrucker Fall bis zur Engenthaler Mühle, die Hammerkapelle und das Forstrecht auf 334 Klafter Holz.

Der Zehent von den Feldfrüchten gehörte den Herren von Tucher in Nürnberg.

In der Neuzeit war durch die industrielle Entwicklung an Rhein und Ruhr die Blütezeit der Hammerwerke in unserer Heimat endgültig vorbei.

Das Hammerwerk Rothenbruck arbeitete bis zum Jahre 1885. In diesem Jahr ging der Betrieb in den Besitz der Firma Stöbers Nachfolger über und wurde zu einer Bronzefabrik umgebaut.

Im Jahre 1887 kaufte die Firma Ludwig Auerbach u. Co., die bereits in Fürth eine Bronzefabrik besaß, den Betrieb.

Da der Firmenbesitzer Jude war, kam es schon bald nach der "Machtergreifung" zu Schwierigkeiten, die den Inhaber veranlaßten, seinen Besitz an die Firma Schlenk zu verkaufen. Die Familie Auerbach wanderte noch rechtzeitig nach Amerika aus und überlebte so die NS-Zeit.

Wie andere Betriebe auch wurde die Bronzefabrik bei Kriegsbeginn auf Rüstung umgestellt. In den Morgenstunden des 23.Juni 1941 kam es in der Fabrik zu einem furchtbaren Explosionsunglück, wie bereits an anderer Stelle erwähnt.

Zur Zeit wird der Betrieb weiter ausgebaut. In ihrem Rothenbrucker Werk fertigt die in Nürnberg ansässige Carl Schlenk AG seit 1938 Metallpulver. Die blättchenförmigen Metallpigmente werden in verschiedenen Legierungen und Farbtönen hergestellt. Sie werden bei Bronzierabeiten, im Tief,- Flexo- und Offsetdruck bei der Gestaltung von Druckschriften, Etiketten, Zigaretten- und Süßwarenverpackungen verwendet. Die weltweit agierende und stark exportorientierte Carl-Schlenk AG beschäftigt in Rothenbruck derzeit etwa 100 Mitarbeiter.

Das Hammerschloß wurde abgebrochen. Wo einst die Kapelle stand, steht heute das Verwaltungsgebäude.

In der Gebietsreform schloß sich die Gemeinde Rothenbruck freiwillig mit Neuhaus zusammen. Der Ort Rothenbruck ist in den letzten Jahren laufend gewachsen und zählte 1988 34 Häuser mit 157 Einwohnern, heute sind es 142 Einwohner.

Der Text wurde entnommen aus "Marktgemeinde Neuhaus -Gestern und Heute- von Andreas Dimler, ISBN 3-9806507-1-5.

Finstermühle

Finstermühle

Wie der Name schon sagt, war der Ort ursprünglich eine Mühle und Gehörte schon im 13. Jahrhundert zu Bayern. Das große Bauerngut war ein Bamberger Lehen und galt als Rittergut.

Von 1489 bis 1553 werden von dem Chronisten Köstler Äbtissinnen des Klosters Gnadenberg bei Altdorf als Besitzerinnen genannt.

Weitere Besitzer waren:

1553/58 Der Erbar Kaspar Kauper (aus Auerbach)

1558/67 Der Erbar Jakobus Kauper

1567/96 Der Edle Hans Wolf von der Grün. Er war sehr vermögend und lieh 1593 dem Kurfürsten Friedrich IV. von der Pfalz 1000 fl und 1594 weitere 7000 fl zu 5 %. Als Erkenntlichkeit bekam sein Sohn Philipp Jakob von der Grün eine kurfürstliche Ratsstelle.

1596/1614 Der Erbar Lorenz Sebastian Zerreis von Schrot.

1641/61 Hermann Prickhamb. Er war Hauptmann der Festung Hartenstein. Weil er aber dem Protestantismus nicht entsagte, wurde er des Landes verwiesen.

1698/1707 Jakob de Noblet, Kommandant der Festung Hartenstein.

1707/1726 Rupprecht Heinrich Straßmeyer, Pfleger von Thurndorf. Auf sein energisches Treiben wurde 1716 das Gut wieder oberpfälzisches Landsassengut. Seine Witwe beschrieb den Besitz folgendermaßen:

Das Schloß, das aber dermalen niemand bewohnt.

Ein Tagwerkhäusel an der Schlossmauer, bewohnt von Hans Martin König.

Ein Gütl nächst der Rothenbruck von Hans Regn bewohnt.

1771/1783 Freiherr von Ebner-Eschenbach und nach ihm der Freiherr von Mühlholzer auf Rupprechtstein. Das Gütl bei Rothenbruck besitzen von 1760 bis 1908 Jakob, Peter, Lorenz und Stephan Heiland.

1783/1805 Marktschreiber Prechtl von Kirchenthumbach.

1805 - verkaufen die Prechtl das Gut an ihren Tochtermann, den Freiherrn Johann Georg von Müller (Miller). Dieser verkaufte die Ziegelhütte (mit Kalkofen) und Wohnhaus an Johann Suttner.

Georg von Müller war 1779 als Sohn des Landrichters zu Thurndorf geboren. Er starb am 5 Juli 1825 und wurde in Neuhaus beerdigt. Seine Grabplatte ist am Kirchturm eingemauert.

1834 - wurde das Gut Finstermühle, soweit es der Witwe von Müller gehörte, auf dem Gantwege versteigert und zertrümmert.

Der umfangreiche Feldbau kam an mehrere Besitzer. Die Hälfte des Schlosses kaufte Johann Bremstahler, die andere Hälfte Wolfgang Apfelbacher.

Das Taglöhnerhaus kauften Lorenz Bernhard, Josef Loos, Barthl Besenreuther und Johann Egloffstein.

Am 2. März 1913 brach im Schloß Feuer aus und vernichte das Gebäude.

Bis in die 30er Jahre änderte sich das Dorf Finstermühle nicht.

Noch vor dem 2. Weltkrieg wurden 3 Wohnhäuser gebaut.

Nach 1950 setzte auch in Finstermühle eine rege Bautätigkeit ein.

1988 standen im Ort 62 Häuser mit 249 Einwohner. Heute sind es 219 Einwohner.

Die bereit erwähnte Ziegelhütte kaufte 1842 Thomas Höllerer. Längst werden keine Ziegel mehr gebrannt. Der jetzige Besitzer ist Bauer und Metzger.

Der Text wurde entnommen aus "Marktgemeinde Neuhaus -Gestern und Heute- von Andreas Dimler, ISBN 3-9806507-1-5.

Krottensee

Krottensee

Etwa zur gleichen Zeit wie die Rodungsdörfer Mosenberg und Höfen entstand auch der Ort Krottensee.

In einer Steuerliste aus dem 15. Jahrhundert, in der sämtliche Einnahmen des herzoglichen Pflegers in Auerbach aufgezeichnet sind, findet sich eine Bemerkung über das Dorf Krottensee:

"Im Krötensee beim Neuenhaus ein neu Dorf aufgerichtet, genannt zu Newenreuth". Die gleiche Quelle sagt uns auch die Namen der ersten Bauern.

Sie hießen Gerstacker, Merz, Stengel, Hartmann, Neubauer, Schuster. Neben dem Gerstacker waren noch 2 weitere Großbauern mit je 30 Tagwerk Feld- und Wiesengrund.

7 Mittelbauern besaßen nur die Hälfte an Grund und Boden.

6 Kleinbauern hatte weniger als 10 Tagwerk.

In einer Steuerliste des Jahres 1616 sind 33 Bauern und der Dorfhirte eingetragen.

In kirchlicher Hinsicht gehörte das Dorf zur Pfarrei Velden und blieb dort bis zum Jahre 1628.

Politisch gesehen war Krottensee ein Dorf der Oberpfalz und gehörte zum Amt Auerbach. Alle umliegenden Orte lagen in einem anderen "Staat". Neuhaus war bambergisch, Velden gehörte zur Reichsstadt Nürnberg, Königstein war im Besitz der Jungen Pfalz und in Plech regierten die Preußen; der Ort gehörte zur Markgrafschaft Bayreuth.

Wegen dieser Grenzlage hatte Krottensee sehr unter den verschiedenen Kriegen zu leiden. Sowohl im Hussitenkrieg als auch im Landshuter Erbfolgekrieg wurde das Dorf zerstört.

Im 30jährigen Krieg litten die Bewohner Unsägliches. Einquartierungen, Plünderungen, Brandschatzung und Gewalttaten brachten endloses Leid. Pest und Typhus wüteten unter den Bewohnern, Viehseuchen leerten die Ställe.

Als endlich zu Münster und Osnabrück Frieden geschlossen wurde, war das land entvölkert, die Felder verwüstet und die Wiesen versumpft. 10 Anwesen waren "öd und abgebrennt".

Langsam begann der Wiederaufbau. In der Steuerliste des Jahres 1650 sind 31 Anwesen aufgeführt.

Zum Ende des 17. Jahrhunderts waren die Bewohner wieder zu geordneten Verhältnissen gekommen. Da brachte der Spanische Erbfolgekrieg dem Dorf das Elend. Am 24.Mai 1703 kam es auf den Höhen vor dem Dorf zu einer bedeutenden Schlacht, in deren Verlauf der ganze Ort niederbrannte.

Der Lebenswille der Krottenseer meisterte auch dieses Schrecken. In einem Herdstättenverzeichnis des Landrichteramtes Auerbach aus dem Jahre 1721 sind 40 Häuser aufgeführt. Selbst in Österreichischen Erbfolgekrieg 1742/45 und im Krieg Frankreichs gegen Österreich 796 hatte Krottensee unter Truppendurchzügen sehr zu leiden.

In den Jahren 170-1772 herrschte eine große Teuerung und eine entsetzliche Hungersnot. Seit dieser Zeit werden in Krottensee Kartoffeln angebaut.

Nun endlich folgten lange Jahre des Friedens und die Bewohner konnten sich friedlichen Aufgaben zuwenden.

Seit 1628 mussten die Krottenseer Kinder nach Neuhaus in die Schule.

Als 1877 der Markt Neuhaus ein neues Schulhaus baute, trennten sich die Krottenseer und errichteten ein eigenes Schulhaus.

1912 hatte endlich die Wassernot ein Ende. Gemeinsam mit Neuhaus baute der Ort eine Wasserleitung.

Die beiden Weltkriege brachten für Krottensee viel Leid. In den letzten Kriegstagen 1945 schlugen im Dorf feindliche Granaten ein. Sechs Häuser und drei Scheunen gingen in Flammen auf.

Nach der Währungsreform begann auch in Krottensee der Wiederaufbau. Mit der Gebietsreform 1972 hörte das Dorf auf, selbständige Gemeinde zu sein. Freiwillig schlossen sich die Krottenseer der Marktgemeinde Neuhaus an.

1988 stehen in Krottesee 89 Häuser mit 357 Einwohnern. Zur Zeit wohnen 408 Einwohner in Krottensee.

Die Landwirtschaft, einst Haupterwerbszweig der Bewohner, hat auch in Krottensee an Bedeutung verloren. Lediglich drei Bauern arbeiten als Vollerwerbslandwirte. Weitere Bauernhöfe werden im Nebenerwerb betrieben. Im nahen Staatswald finden neben den beiden Förstern einige Männer und Frauen Arbeit.

Der Großteil der erwerbstätigen Männer und Frauen fährt in die umliegenden Orte und bis Nürnberg zur Arbeit.

Fischstein

Fischstein

Das 3. Hammerwerk auf dem Gebiet des heutigen Marktes Neuhaus stand in Fischstein.

Wie aber schon an anderer Stelle erwähnt, steht in Fischstein nur noch die Antoniuskapelle.

Uraltes Kulturland mußte von seine Bewohnern verlassen werden. Die Versorgung der Stadt Nürnberg mit einwandfreiem Trinkwasser war der Grund für das Sterben dieses Dorfes. Schon lange reichte das Wasser der Haselhofquellen nicht mehr, mussten neue Quellen erschlossen werden.

Erstmals erwähnt werden Hammer und Dorf Fischstein in einer Urkunde aus dem Jahre 1327. Die Familie der Pogner betrieb den Hammer. Die Witwe des Konrad Pogner, Kunigunde, "Dicto Pognerin de Auerbach, eine Bona Matrona (genannt die Pognerin aus Auerbach, eine gute Frau) schenkte 1333 Zehentrechte an das Kloster Michelfeld.

1398 verzichteten die Brüder Alhart aus Amberg auf "der Pognerin hamerstatt an der Pegnitz gelegen", den Hammer Fischstein also, zugunsten des Kloster Michelfeld.

1406 kam der Hammer an die Auerbacher Familie Stromeir (Stromer).

1618 kaufte die Stadt Auerbach den Hammer und 1 Häuser, sowie das Fischerei- und Holzrecht um 7200 fl (Florint).

Er war noch nach dem 30-jährigen Krieg ein gangbarer Schienhammer, dabei ein schönes Schlößl, der Stadt Auerbach gehörig und nach Michelfeld (dem Kloster) zins- und steuerbar.

Am 5. Oktober 1859 verkaufte die Stadt den Besitz an den Staat.

Damals waren zwei der 24 Häuser Ruinen. Zwei weitere Häuser und die Kohlhüte ließ der Staat abbrechen. Dem Bahnbau 1876-77 fielen drei weitere Häuser zum Opfer.

Ab 1960 kam dann das Aus für diesen alten Hammerort.

Der Hammer allerdings pochte schon lange nicht mehr.

Politisch gehörte Fischstein zur Gemeinde Höfen. Kirchlich und schulisch war der Ort Michelfeld verbunden.

Der Text wurde entnommen aus "Marktgemeinde Neuhaus -Gestern und Heute- von Andreas Dimler, ISBN 3-9806507-1-5.

Hammerschrott

Hammerschrott

Nach Schwemmer war der Hammer Schrott ein verhältnismäßig großes Industrieunternehmen. Schon 1326 wurde er im bayerischen Salbuch als Hammer Schrotonis, also als Hammer eines Schroto erwähnt. 1407 wurde er als Bamberger

Lehen genant. Zu den ständig Beschäftigten gehörten ein Zerrenmeister (Schmelzmeister), ein Schmiedemeister, ein Hauer und ein Kohlmesser, sowie Eisenarbeiter und Fuhrknechte.

Von den vielen Besitzern sind für Neuhaus Johann Baptist Hausmann, Maximilian Falkner von Sonnenburg und Johann Sturm von besonderen Interesse.

Hausmann und Sonnenburg wurden schon als Besitzer der Burg Veldenstein erwähnt.

Hausmann machte sich außerdem um die Ausstattung der 1765 neu erbauten Pfarrkirche verdient. Er stiftete den Marienaltar.

Als 1949 die Pfarrkirche renoviert wurde, fand man an der Rückseite des Altars, in eine Spalte eingeklemmt, ein Blatt Papier mit einem lateinischen Text.

Die Übersetzung lautet:

"1789 wurde dieser Altar zu Ehren der seligen Jungfrau Maria errichtet. Er wurde großherzig gestiftet vom Besitzer der Hammermühle, genannt Schrot, Herrn Johann Hausmann.

Dieser, aus bürgerlichem Hause stammend, konnte wegen seiner klugen Geschäftsführung zu dem Hammer das adelige Gut Sinnleithen erwerben.

Zur Zeit regiert der Hochwürdigste und Gnädigste Herr Fürstbischof, Herr Franz Ludwig von Erthal; Weihbischof ist der H.H. Johann Adam Behr; Pfarrer ist Peter Philipp Biber aus Hollfeld in dieser unguten Zeit, der sich bemüht, die Kirche mit Seitenaltären auszustatten, wobei ihm half Herr Johannes Neuner aus Gottelhof. Der vornehme Herr Adolf Anton Molitor ist Satrap (Satrap-Statthalter, wahrscheinlich Burgverwalter auf Veldenstein.), Kirchenpfleger sind Konrad Spieß und Bürgermeister Johann Gmehling.

Schulmeister ist Andreas Gmehling, Hilfslehrer Christophorus Gmehling.

Der Altar wurde aufgestellt vom Schreiner Johann Steubel.

Der Bildhauer war Franz Mutschelle aus Bamberg.

Der Leser dieser Zeilen möge der genannten Personen im Gebete gedenken."

Sturm war bei der Erforschung der Maximiliansgrotte in Krottensee maßgeblich beteiligt. Zum Hammer gehörten eine Mühle und eine Schneidsäge, außerdem 100 Tagwerk Felder und 15 Tagwerk Wiesen.

Einige Heimatforscher vermuten in Hammerschrott auch eine Glashütte.

1858-59 ließen Erben Sturms den Hammer eingehen und verkauften das Holzrecht auf 355 Klafter.

Der Hammer wurde zu einer Bronzefabrik und bald darauf zu einer Holzwollefabrik umgebaut. Außerdem ließ der neue Besitzer Eberhard Weith ein Kraftwerk einrichten.

Aufgrund dieser Neuerung brannte in Neuhaus bereits 1911 elektrisches Licht.

1912 ging der Betrieb in den Besitz des Schmieds Leonhard Prass über. Prass arbeitete bis 1919 in Hammerschrott. Wegen eines notwendigen Gleisanschlusses wurde der Betrieb neben dem Bahnhof in Neuhaus neu aufgebaut. Das Elektrizitätswerk in Hammerschrott betrieb Prass allerdings weiter und versorgte die Orte Neuhaus, Krottensee und Hammerschrott mit elektrischem Strom.

Erst 1983 wurde das E-Werk an die Überlandwerke Oberfranken verkauft.

Das 1921 abgebrannte Sägewerk und die Holzwollefabrik erwarb die Hagener Bergbau AG und richtete dort ein Farbwerk ein.

Ab 1927 war der Betrieb im Besitz der Farbwerke Wunsiedel.

Es wurde rund um die Uhr in 2 Schichten gearbeitet. Die Arbeitszeit betrug also 12 Stunden. Nur der Sonntag war arbeitsfrei. Der Stundenlohn betrug 30 Pfennige. Somit verdiente ein Arbeiter in der Woche 21,60 Mark. Als nach 1945 in zunehmendem Maße Eisenoxydfarben künstlich hergestellt wurden, ging die Nachfrage mehr und mehr zurück. Die Industriezeit in Hammerschrott war vorbei.

Heute leben in Hammerschrott 51 Einwohner. 1988 waren es noch 69 in 11 Häuser.

Der Text wurde entnommen aus "Marktgemeinde Neuhaus -Gestern und Heute- von Andreas Dimler, ISBN 3-9806507-1-5.

Ziegelhütte

Ziegelhütte

Seit dem Mittelalter wurden in der Einöde Ziegelhütte aus Lehm Ziegelsteine hergestellt. Wie die Mauerreste bezeugen, wurde dort aber auch Kalk gebrannt.

In der Nachkriegszeit entstanden weitere vier Wohnhäuser, eine Tankstelle und ein Sägewerk.

Das Gestüt auf der Pfürch gehört ebenfalls zu Ziegelhütte.

Politisch gehörte der Ort zur Gemeinde Höfen.

1988 lebten in Ziegelhütte 31 Personen in 6 Wohngebäuden, heute sind es 14 Einwohner.

Der Text wurde entnommen aus "Marktgemeinde Neuhaus -Gestern und Heute- von Andreas Dimler, ISBN 3-9806507-1-5.

Höfen

Höfen

Wie schon an anderer Stelle erwähnt, erstand Höfen ebenso wie Mosenberg als Rodungsdorf in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts.

Im Staatsarchiv München befindet sich ein Schriftstück mit folgendem Eintrag:

Höfen, ma Hifm, D 23, kGem. Höfen, kath. Pf. Neuhaus/Pegnitz evPf. Plech c 1480...

"Danach ist aber ein Dorf aufkummen und des Waldes ein michel ort darzu ausgereut, genannt zu den Höfen, als auf zwelf Güter zwischen dem Wald und Velden und Viehofen an ihrem Behulzung, traib, wünn und waid merklich schad verhinderung beschicht..."

Bodenfunde beweisen aber, dass um Höfen schon viel früher Menschen gelebt haben. Bei Erdarbeiten wurde im Jahr 1934 neben dem Anwesen Hsnr. 17 ein Hügelgrab aus dem 6. vorchristlichen Jahrhundert gefunden. Das Grab wurde vom Landesamt für Denkmalpflege sorgfältig untersucht und dabei nachgewiesen, dass es aus der Bronzezeit stammt. Es enthielt die Gebeine von 3 oder 4 Personen. Man nimmt an, dass die Toten nicht gleichzeitig beerdigt wurden, weil die Skelette bei der letzten Beerdigung offensichtlich in Unordnung gebracht wurden.

Eine weitere Grabstätte wurde entdeckt, als man im Jahre 1923 mit dem Erdaushub für das Kirchlein begann. Die Erdarbeiten wurden sogleich eingestellt. Das zuständige Bezirksamt meldete den Fund dem Landesamt für Denkmalpflege. Bei den Grabungen wurde festgestellt, dass das Skelett im 3. Grab besonders gut erhalten war. Auf der Brust lag eine Medaille, an der rechten Hand befand sich ein Bronzering mit einem erhabenen Kreuz. Diese beiden Funde lassen auf das Grab einer Ordensfrau schließen. Nach der mündlichen Überlieferung der Höfener soll im angrenzendem Staatswald ein Benediktinerinnenkloster gestanden sein, das dem hl. Nikolaus geweiht war.

Die Waldabteilung Sandknöcklein, in einer Landkarte aus dem Jahre 1824 noch St. Nicola, bekräftigt diese Erzählung.

Professor Dr. Hock, Würzburg, stellte fest, dass die Gräber aus dem 8. Jahrhundert stammen.

Die Gebeine lagerten vorübergehend in einem Museum in Forchheim. Auf Betrieben der Höfener kamen sie wieder zurück und wurden neben dem Kirchlein beerdigt. Wie schon eingangs erwähnt, bestand das Dorf aus 12 Bauernhöfen. Im 16 Jahrhundert entstanden vier weitere Anwesen. Dazu kamen zwei Mieter und der Dorfhirte.

Erst in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg wurden weitere Häuser gebaut.

Bei der Volkszählung 1988 waren es 33 Häuser mit 130 Bewohnern.

Heute hat der Ort 128 Einwohner. Die Landwirtschaft hat auch in Höfen an Bedeutung verloren. Die Mehrzahl der Bewohner fährt Tag für Tag bis nach Nürnberg in die Arbeit.

Der Text wurde entnommen aus "Marktgemeinde Neuhaus -Gestern und Heute- von Andreas Dimler, ISBN 3-9806507-1-5.

Rehberg

Rehberg

1794 erbaute der Schmierbrenner Georg Schwemmer einen Brennofen und ein hölzernes Wohnhaus.

Das Anwesen wechselte in den folgenden 100 Jahren 9 mal den Besitzer.

1905 kaufte es Johann Kleppmann von Morswinkel.

Rehberg hatte 1988, 2 Häuser und 11 Einwohner.

Heute zählt der Ortsteil 7 Einwohner.

Der Text wurde entnommen aus "Marktgemeinde Neuhaus -Gestern und Heute- von Andreas Dimler, ISBN 3-9806507-1-5.

Mosenberg

Mosenberg

Im Gegensatz zu vielen Dörfern der weiteren Umgebung ist das Alter von Mosenberg ziemlich genau bekannt.

Wir erfahren nämlich in einer Urkunde, dass der Bamberger Bischof Georg als Landesherr 1450 die Rodung eines größeren Waldgebietes erlaubte. Diese Rodung fand allerdings nicht die Zustimmung der Bewohner der umliegenden Orte.

In einer Denkschrift beschwerte sich die Kurpfalz beim Hochstift Bamberg, weil es wieder Rodungen erlaubt habe und so die Nutzung der Veldener, Viehöfer und Betzensteiner auf den Wald geschmälert würden.

In der erwähnten Schrift werden Rodungen "bei dem Fischstein für 5 Güter, beim Rauhenstein am Plecher Steig auch ein merklich Stück Wald, der Mösenperg von der Rannen bis zum Schrott für 10 oder 11 Herdstätten und Güter, ferner ein Dorf zu den Höfen mit 12 Gütern" genannt; desgleichen eine "Reut" zu dem Dorf Bernheck.

In einem Vertrag, der am 25.8.1523 zwischen der Pfalz und der Reichsstadt Nürnberg geschlossen wurde, werden 3 Höfe in Mosenberg als zum Amt Auerbach gehörig genannt. In den folgenden Jahren finden sich für Mosenberg keine bemerkenswerten Eintragungen. In einer Ämterbeschreibung des 18. Jahrhunderts wird Mosenberg auch Kupferberg genannt.

Hier sei vermerkt, dass sich die Sprachforscher nicht einig sind, ob der Name Mosenberg vom Berg eines Moso kommt, oder als Berg mit Moor zu deuten ist.

Am 24.06.1796 nahm Preußen (von Bayreuth aus) die Landeshoheit über die "fremdländischen Eingehörungen" innerhalb seiner Grenzen wahr und nahm eine Reihe von Dörfern, u.a. auch Mosenberg, samt dem Grund und Boden, auf dem später der Bahnhof entstand, sowie Brand mit dem Haselhof in seinen Besitz.

Allerdings beanspruchte Preußen nur die Landeshoheit. Die Lehensrechte, Zinsen, Steuern, Gilten und Jagden blieben weiterhin beim Fürstbistum Bamberg.

Für die spätere Zeit wirkte sich diese "preußische Zeit", die bis 1810 dauerte, insofern aus, als Mosenberg und die Orte Fischstein, Brand, Hammerschrott und Ziegelhütte zur Gemeinde Höfen zusammengefasst wurden und zum Landkreis Pegnitz kamen. Die Pegnitz war bis zur Gebietsreform 1972 die Grenze zwischen den Landratsämtern Pegnitz und Eschenbach und zwischen Oberfranken und Oberpfalz. Die Größe des Dorfes änderte sich jahrhundertelang nicht.

Erst in der Neuzeit wurden weitere Wohnungen gebaut. Neben Neubauten in Baulücken entstand eine Siedlung mit 16 Häusern. Insgesamt hatte Mosenberg 1988 302 Einwohner und 73 Wohngebäude. Heute sind es 307 Einwohner.

Der Bau der Bahnlinie Nürnberg-Bayreuth 1876-77 brachte dem Dorf den Anschluss an dieses wichtige Verkehrsmittel. Warum aber der Bahnhof, der auf Mosenberger Grund liegt, den Namen des kleineren Ortes Ranna erhielt, ist schwer verständlich.

Leider wurde der Bahnhof am 7.12.1977 im Zuge der Rationalisierungsmaßnahmen der Bundesbahn geschlossen. Bis 1992 bestand aber noch die Zusteigemöglichkeit zu den Personenzügen nach Nürnberg und Bayreuth. 1988 wurde nahe am Bahnhof eine Fußgängerunterführung gebaut, damit die Züge auf beiden Bahnsteigen gefahrlos erreicht werden konnten. Am Abend 30.5.1992 hielt in Mosenberg/Ranna der letzte Zug. Am Sonntag, den 31.5.1992 verkehrte zum ersten Mal der Regionalexpress "Pendolino".

Einige Daten aus der Geschichte des Dorfes:

  • 1927 Elektrisches Licht
  • 1930 Freiwillige Feuerwehr Mosenberg
  • 1967 Auflösung der Schule in Ranna
  • 1969/70 Abwasserbeseitigung Mosenberg
  • 1976 Sportplatzbau in Mosenberg
  • 1977 Bau des Kinderspielplatzes
  • 1978 Die Gemeinde Höfen und damit auch Mosenberg werden zum Abschluss der Gebietsreform in den Markt Neuhaus eingegliedert.